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Inhaltsangabe Analyse Frühling 1995 - Pessach 5755

Editorial - April 1995
    • Editorial

Pessach 5755
    • So einfach wie die Teilung des Roten Meeres

Interview
    • Die Abkommen von Oslo - Nichts als leere Worte
    • Den Hass bekämpfen

Politik
    • Die Kunst des Nullfortschritts

Analyse
    • Schürung des Judenhasses durch die arabische Presse
    • Wem gehört das Land ?

Judäa - Samaria - Gaza
    • Weder Frieden noch Sicherheit !

Kunst und Kultur
    • Prag - Eine lange jüdische Vergangenheit
    • Alice Halicka (1894-1975)
    • Wiederentdeckung des jüdischen Lvov
    • Ribak - Spiritualität und Künstlertum

Reportage
    • Beit Haschoah - Museum of Tolerance

Erziehung
    • Sich selbst sein

Ethik und Judentum
    • Das Schicksal der befruchteten Eizelle ?

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Schürung des Judenhasses durch die arabische Presse

Von Professor Mosche Sharon *
Der vor ungefähr fünfzehn Jahren mit Ägypten unterzeichnete Friedensvertrag, das Abkommen von Oslo und die Träume des israelischen Aussenministers über einen Neuen Mittleren Osten, scheinen die Intellektuellen der arabischen und der islamischen Welt weder zu beeinflussen, noch werden sie von ihnen geteilt. Die übereifrigen Versuche Israels, die kulturellen Errungenschaften der Israelis und der Juden der arabischen Intelligenzija vor Augen zu führen, stiessen im grossen und ganzen auf Ärger und erbitterte Ablehnung. Als Israel den Friedensvertrag mit Ägypten unterzeichnete, schien es selbstverständlich, dass die kulturellen Beziehungen als vollwertiger Teil der Normalisierung zwischen beiden Ländern auf dem Grundsatz der Gleichwertigkeit aufgebaut würde und dass jede gegen Israel oder die Juden gerichtete Propaganda eingestellt werden sollte.
In Wirklichkeit geschah nichts dergleichen. Die Medien, allen voran die Presse, veröffentlichen dasselbe antijüdische Material wie zuvor, wobei sie noch mehr Eifer und Hartnäckigkeit an den Tag legen, und die ägyptische Regierung hat überhaupt nichts unternommen, um die sofortigen Anstrengungen der Israeli zugunsten des "kulturellen Abkommens" zu erwidern. Israel gründete das "Israeli Academic Center" in Kairo; die Ägypter hingegen eröffneten kein analoges Institut in Israel, und ein solches wird allem Anschein nach auch nicht geplant.
Im Gegenteil, die ägyptischen Politiker geben sich jede erdenkliche Mühe, den Namen und den Ruf Israels in den Schmutz zu ziehen, tatkräftig unterstützt von der ägyptischen Presse. Die wenigen israelischen Gelehrten, die nach Ägypten reisten und vom akademischen Angebot dieses Landes profitieren wollten, begegneten nur Widerstand; man liess sie mehr als einmal spüren, dass sie nicht wirklich erwünscht seien. Die Akademiker und Journalisten haben sich an die Spitze der gegen Israel und alles, was mit diesem Land verbunden ist, gerichteten Ablehnungsbewegung gestellt, und ihre Feder diente oftmals der Verbreitung antisemitischer Ideen, die durch ihre akademische Vormachtstellung untermauert wurden. Dasselbe geschieht in Jordanien, mit dem vor kurzem ein Friedensvertrag abgeschlossen wurde. Die Vereinbarungen der Politiker lassen die arabischen Schriftsteller, Künstler, Karikaturisten, Journalisten, Anwälte, Ärzte und andere völlig kalt und unberührt. Kurz, die politischen Arrangements, die Israel so teuer bezahlte, haben den Hass gegen die Juden, der seit Generationen in der arabischen und islamischen Welt geschürt wird, nicht besänftigt.
Die Intensivierung des islamischen Glaubens und der nachhaltige Einfluss der islamischen Leader und Bewegungen auf die Intellektuellen sowie auf die übrige muslimische Öffentlichkeit überall in der arabischen Welt, haben den Hass gegen die Juden mit Hilfe von Religion und Traditionen genährt. Hunderte von Büchern und Pamphleten wurden in der gesamten arabischen Welt gedruckt, um zu beweisen, dass die Juden die unwürdigsten Geschöpfe dieser Welt sind. "Die Protokolle der Weisen von Zion", dieses infame antisemitische Buch, das ein russischer Judenhasser am Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte, wurde sehr oft ins Arabische übersetzt; 1972 kam eine neue Übersetzung aus dem Englischen von Muhammad Khalifa al-Tunisi heraus und erschien in Kairo mit einem Vorwort von niemand geringerem als Abbas Muhmud al-Aqqad, dem berühmten islamischen Philosophen und Hohepriester des islamischen Gedankenguts und Glaubens in Ägypten und der übrigen arabischen Welt. Mehrere zehntausend Exemplare dieses Buches wurden verkauft, das darüber hinaus als Quelle für die Geschichte der Juden diente, als angeblich authentisches jüdisches Dokument ! Auf dem rückseitigen Umschlag des Buches wird der Leser gewarnt: "Bewahre dieses Buch sorgfältig auf, denn die Juden haben es jederzeit bekämpft, wo es auftauchte, unabhängig von Sprache und Ort. Sie wendeten viel Geld auf, um alle Exemplare des Buches aufzukaufen und zu verbrennen, weil die Welt über ihre teuflischen Pläne nicht informiert werden sollte. Ihr Vorhaben wird in diesem Buch ausgeführt..."
Die Darstellung der Juden als Feinde G'ttes und der Menschheit geht auf den Koran zurück. Im Heiligen Buch der Mohammedaner werden die Juden als Prophetenmörder dargestellt, die das Böse in die Welt tragen und Krieg stiften. Sie sind zu Erniedrigung und Entwürdigung bis in alle Ewigkeit verurteilt, und Allah persönlich wird die Flammen des Krieges, die sie entfachen, immer wieder löschen.
1978 veröffentlichte Muhammad Abd al-Aziz Mansur ein Buch mit dem Titel "O Muslims, die Juden kommen". Grundlage des Werkes sind die Koranverse, in denen von der bösartigen Natur der Juden die Rede ist, von ihrem Charakter als Verräter und der Gefahr, die sie für die Welt darstellen. Der Autor bemüht sich nach Kräften, das Unmoralische der Juden, insbesondere der Jüdinnen, aufzuzeigen, indem er aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte aus der Autobiographie Yael Dayans zitiert; in einem anderen Werk wird in ähnlicher Weise der Blutdurst der Juden und ihr Hass auf Gottes Wort der Gerechtigkeit und Menschlichkeit auf eine einzige Quelle zurückgeführt, in "Die Grundsätze des Talmud" von Dr. Yusuf Hanna Rizgallah. Der Autor hat natürlich den Talmud nie im Leben gelesen, seine Information stammt aus Büchern, die in Europa von Antisemiten verlegt wurden, welche den Talmud als Erklärung für den hässlichen Charakter der Juden herbeizuziehen versuchten. Das Buch schliesst folgendermassen: "Dies ist die wahre Natur der Juden, sie ermangelt jeder Tugend, jeder Ritterlichkeit. Sie haben alle positiven Ideen abgelehnt, jedem Ideal den Rücken gekehrt; sie sind keine Menschen, nein, sie ziehen die Menschheit hinab..." usw. usf. (S. 149). Das Umschlagbild lässt keinen Zweifel am Inhalt des Buches aufkommen. Ein schwarzgekleideter Jude weist die typischen Merkmale auf, die ihm von den Antisemiten in Europa zugeschrieben werden: schwarze Kleider und schwarzer Hut, scharf blickende Augen und eine lange, zum Raffen ausgestreckte, gekrümmte Hand !
Mansurs Buch ist ein Beispiel für die Kombination von europäischem Antisemitismus und arabischen und islamischen Elementen, auf deren Grundlage der Hass der Araber gegen die Juden entstanden ist. Das antisemitische Material aus westlicher Quelle, an dessen Spitze "Mein Kampf" von Adolf Hitler steht, begnügt sich nicht damit, die Juden als die Urheber jeden Krieges und als die Verantwortlichen eines Plans zur Eroberung der Welt zu beschreiben. Die Verleumdung der Blutrünstigkeit, die gegen die Juden erhobene entsetzliche Anklage, für rituelle Handlungen menschliches Blut zu verwenden, wurde von den arabischen und islamischen Autoren und den Beeinflussern der öffentlichen Meinung gierig geschluckt.
Anis Mansur, ein bekannter ägyptischer Journalist, veröffentlichte am 10. April 1974 einen Artikel in der populären Wochenzeitung "Akhir Sha'a", der dem gemeinen Charakter der Juden gewidmet war. Darin war unter anderem zu lesen: "Der berühmte jüdische Historiker Josephus hat als erster der ganzen Welt offenbart, dass die Juden bei der Herstellung ihrer Matzot für die Feiertage Menschenblut verwenden. Die Juden schlachten in der Regel diesen Menschen nicht, sie durchbohren nur den Schädel, dann das Herz, und trinken das Blut aus Kopf und Herz bevor sie die Leiche irgendwo verscharren" (Übersetzung eines englischen Zitats in R.L. Nettler, "Islam and the Minorities", 1978, S.12 f.).
Bei Josephus ist natürlich nichts dergleichen zu finden, ganz im Gegenteil: Josephus berichtet vom Standpunkt griechischer Antisemiten, die bereits in der Antike dieselben Legenden verbreiteten. Die Anklage der Blutrünstigkeit fand weite Verbreitung, fast jedes Jahr kommen in einem oder mehreren arabischen Ländern einige Bücher, Pamphlete und Artikel zu diesem Thema heraus. Die jüngste These lautet, dass die Juden das Blut mohammedanischer Kinder für die Matzot an Pessach und in Kuchen an Purim verwenden ! Eine der beliebtesten Arten, antijüdische und antisemitische Ideen zu verbreiten, ist die Karikatur.
Im allgemeinen stellen arabische Karikaturisten den Juden mit denselben sieben Merkmalen dar wie im Westen: hervortretende gierige Augen, krause Haare, eine riesige Höckernase, lange schwarze Fingernägel an klauenähnlichen Händen, Bart, schwarzer Hut und schwarze Kleider und immer im Begriff zu belästigen, zu töten, die Armen auszurauben, wobei es sich meist um gutaussehende, unschuldige Araber handelt. Eine weitere gut funktionierende Methode besteht darin, den Juden mit einem Nazi zu vergleichen, indem verschiedene Kombinationen zwischen dem Davidsstern und dem Hakenkreuz gezeigt werden.
Am 5. September 1994 wurde beispielsweise in der ägyptischen Wochenzeitung "Roz al Yusuf" eine Karikatur veröffentlicht, auf der ein jüdischer Soldat mit dem Davidstern auf dem Helm und einem Hakenkreuz am Ärmel gezeigt wird, der eine Atombombe in der Hand hält. Die Botschaft ist deutlich: Juden streben, wie die Nazis, die Zerstörung der Welt an. Am 1. August 1994 erschien wiederum im syrischen Wochenblatt "Tishrin" eine Karikatur, auf welcher der hässliche Jude seine Bedingungen für den Frieden ganz allein an einem Tisch vorliest, dessen Platte von zwei armen kleinen Arabern getragen wird. Ein weiteres Mal wird das Verräterische im Charakter des Juden in einer Karikatur veranschaulicht, auf der ein typischer Jude (Hut, Bart, schwarze Kleider) einen Araber beschwindelt.
Mehrmals in der Geschichte wurden die Juden angeklagt, das Trinkwasser vergiftet und Krankheiten verbreitet zu haben, indem sie die Reservoirs mit Mikroben infizierten. Dieses Thema taucht immer wieder auf bei arabischen Autoren und Karikaturisten. In "Roz al Yusuf" konnte am 10. Oktober 1994 eine Zeichnung betrachtet werden, welche die Araber zeigt, wie sie den Juden den Frieden in Form einer Schale Wasser darbieten, sowie die Beendigung des arabischen Boykotts. Der Jude wird wiederum als Soldat mit dem Davidstern auf seinem deutschen Helm und einem Hakenkreuz in Form einer Medaille auf der Brust dargestellt und gibt Gift in das Wasser.
Auch auf einer anderen Darstellung, am 22. Oktober 1994 in der syrischen Zeitung "Tishrin" veröffentlicht, erscheint der hässliche Jude mit seiner grossen Nase, den schwarzen Kleidern und dem breiten Hut, diesmal mit dem Schicksal der Welt spielend. "Al-Thawra", ebenfalls ein syrisches Presserzeugnis, beschreibt die Juden als Würmer, welche einen entsetzten Ölzweig, das Symbol für den Frieden, aufzufressen versuchen (12.10.1994). Höhnisch und als Vampir: auch in der Ausgabe des "Roz-al-Yusuf" vom 14. November 1994 beschwindelt ein Jude die Araber und beeilt sich, die arabischen Märkte an sich zu reissen. Die Darstellung des Juden als Vampir erübrigt jeden Kommentar. "Al-Ahâli" aus Ägypten entwickelte die Idee, den Juden auf einer Karikatur den Frieden mit Gift umbringen zu wollen; auch dieses Bild trägt sämtliche antisemitischen Attribute.
Die antisemitische Legende, die USA würden mit jüdischem Geld gekauft, wird in einer Karikatur dargestellt, auf der ein Dollar mit zwei Schlangen in Form eines Davidsterns erscheinen. Die Schlange als Sinnbild für die hinterlistigen jüdischen Pläne im Hinblick auf die Weltherrschaft wurde in den ruchlosen "Protokollen" als Emblem der Weisen von Zion ausgegeben. Dasselbe Motiv der Juden, die Schlange, erscheint in einer anderen Karikatur ("ad-Dustur", 7. Februar 1977); hier werden die Amerikaner durch einen Flötenspieler dargestellt, der die jüdische Schlange aus ihrem Korb herausbeschwört. Der potthässliche Jude, der die Araber mit Hilfe der Amerikaner betrügt, ist ein Beitrag der Saudiarabier zu dieser Sammlung ("al-Majallah", 4.9.1994; "ash-sharq al-Awsat", 7.8.1994). Auch der langnasige, bärtige Jude, der die Taschen des amerikanischen Präsidenten mit der Unterstützung des Kongresshauses leert, das bereits von den Juden bestochen wurde, gehört zu den üblichen Motiven, hier in einer sehr typischen Karikatur aus "ad-Dustur" (11. Februar 1990).
Der Jude, der die Welt vergiftet, dieses bekannte, aus dem deutschen antisemitischen Blatt "Der Stürmer" stammende Thema, wird in zwei Karikaturen abgebildet: einmal hält sich die Erdkugel, eine arabische Kopfbedeckung tragend, die Nase zu, während sie den hässlichen Juden (mit Davidstern am Hut) anschaut und zu ihm sagt: das ist also der Grund für die Umweltverschmutzung. Weitere Zeichnungen zum selben Thema zeigen den amerikanischen Kongress wie er einem abstossenden Juden die Hand küsst; der Jude hält dabei ein Papier in der Hand, auf dem Jerusalem zur Hauptstadt Israels erklärt wird. Ein anderer gieriger Jude ist dabei, sich an der arabischen Welt gütlich zu tun.
Die Verleumdung der Blutrünstigkeit ist ebenfalls in sehr boshafter Art Gegenstand der Karikaturen. So zeigt eine Darstellung zwei israelische Soldaten, die ein arabisches Mädchen ermorden, während Frau Schamir sie anfleht und klagt: "Ihr habt das Blut des Mädchens vergeudet, bevor wir es für die Matzot verwenden konnten". Derselbe Gedanke wird in verschiedenen Varianten in "Al-Bayan" von 21. März 1990 ausgedrückt.
Und schliesslich trifft man das Motiv der jüdischen Schlange entweder allein oder in Zusammenhang mit den Amerikanern in zahlreichen Spottzeichnungen an, wie beispielsweise die jüdische Schlange, die in der Golfregion beim Angriff mit ihren Giftzähnen auf den Felsendom, eine heilige Stätte des Islams, dargestellt wird. Die beiden Parteien Israels nehmen die Gestalt einer zweiköpfigen Schlange an.
Zur Grusellegende der bluttrinkenden Juden zeigt der arabische Karikaturist aus Kuweit ("Sawt al-Kuwait" vom 10.2.1992) eine Variante, indem er die Juden als Menschenfresser zeichnet.
Auch der Terrorismus wird von den Karikaturisten nicht ausgeklammert, doch er wird nicht von Arabern verübt: arabischen Terrorismus hat es nie gegeben, die Araber kämpfen doch für die Freiheit, nur die Juden sind Terroristen. Daher besitzen die Araber die weltweite Pflicht zur Ausmerzung des Terrors, d.h. zur Vernichtung Israels und der jüdischen Präsenz. ("An-Nadwa", 18. April 1990). Denn schliesslich sind die Juden fähig, ihr Gift der ganzen Welt einzuträufeln, wie dies eine Karikatur aus der ägyptischen "Wafd" vom 14. Mai 1990 beweist.
Diese wenigen Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit verkörpern nur eine Auswahl aus Tausenden von ähnlichen Karikaturen, die täglich überall in der arabischen Welt erscheinen, von Marokko bis in den Irak. Ähnliches Material ist auch im Iran zu finden. Die Zeichnungen befassen sich immer wieder mit denselben Themen. Die Juden haben die Welt mit ihrem Geld erobert, sie sind erbarmungslose, hässliche, schlangenähnliche Kreaturen. Die Araber und Muslims, die sie bekämpfen, erweisen der Welt in Wirklichkeit einen unschätzbaren Dienst, denn sie versuchen die Menschheit von der jüdischen Verderbung und den jüdischen Kriegshetzern zu befreien bevor es zu spät ist. Diese Zeichnungen drücken ganz offensichtlich grossen Hass aus, den keine Friedensverhandlungen aus der Welt schaffen können. Zunächst müssten jahrelange antisemitische Propaganda und systematische Volkserziehung durch die Presse, die elektronischen Medien und Massenpublikationen ausgemerzt werden, bevor eine echte Chance der Versöhnung zwischen Juden und Arabern besteht. Doch in Wirklichkeit wurde nichts in dieser Hinsicht unternommen. Im Gegenteil, die Flut der antisemitischen Karikaturen und Veröffentlichungen ist so umfangreich oder gar höher als je zuvor.

* Mosche Sharon ist Professor für islamische Geschichte an der Hebräischen Universität von Jerusalem und an der Bar Ilan Universität.

Die Verleumdung der Blutrünstigkeit ist ebenfalls in sehr boshafter Art Gegenstand der Karikaturen. So zeigt eine Darstellung zwei israelische Soldaten, die ein arabisches Mädchen ermorden, während Frau Schamir sie anfleht und klagt: "Ihr habt das Blut des Mädchens vergeudet, bevor wir es für die Matzot verwenden konnten". ("Al-Itrad", 18 März 1990)

Auch der Terrorismus wird von den Karikaturisten nicht ausgeklammert, doch er wird nicht von Arabern verübt: arabischen Terrorismus hat es nie gegeben, die Araber kämpfen doch für die Freiheit, nur die Juden sind Terroristen. Daher besitzen die Araber die weltweite Pflicht zur Ausmerzung des Terrors, d.h. zur Vernichtung Israels und der jüdischen Präsenz. ("An-Nadwa", 18. April 1990)

Schliesslich trifft man das Motiv der jüdischen Schlange entweder allein oder in Zusammenhang mit den Amerikanern in zahlreichen Spottzeichnungen an, wie beispielsweise die jüdische Schlange, die in der Golfregion beim Angriff mit ihren Giftzähnen auf den Felsendom, eine heilige Stätte des Islams, dargestellt wird. Die beiden Parteien Israels nehmen die Gestalt einer zweiköpfigen Schlange an.

Die antisemitische Legende, die USA würden mit jüdischem Geld gekauft, wird in einer Karikatur dargestellt, auf der ein Dollar mit zwei Schlangen in Form eines Davidsterns erscheinen. Die Schlange als Sinnbild für die hinterlistigen jüdischen Pläne im Hinblick auf die Weltherrschaft wurde in den ruchlosen "Protokollen" als Emblem der Weisen von Zion ausgegeben. ("Ad-Dustur", Jordanien 19. September 1987)

Mehrmals in der Geschichte wurden die Juden angeklagt, das Trinkwasser vergiftet und Krankheiten verbreitet zu haben, indem sie die Reservoirs mit Mikroben infizierten. In "Roz al Yusuf" konnte am 10. Oktober 1994 eine Zeichnung betrachtet werden, welche die Araber zeigt, wie sie den Juden den Frieden in Form einer Schale Wasser darbieten, sowie die Beendigung des arabischen Boykotts. Der Jude wird wiederum als Soldat mit dem Davidstern auf seinem deutschen Helm und einem Hakenkreuz in Form einer Medaille auf der Brust dargestellt und gibt Gift in das Wasser.


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