Macht und Moral

Generalfeldmarschall Eliezer Shkedi. (Foto: Bethsabée Süssmann)
Von Roland S. Süssmann
Nichts erfüllt uns mit mehr Stolz als der Anblick einer F-15 oder einer F-16i, die mit dem blauen Stern von der legendären Macht des jüdischen Staates zeugt. Doch diese beeindruckenden Kampfflugzeuge wecken nicht nur dann Bewunderung in uns, wenn sie auf einem Übungsflug hoch über unseren Köpfen dahindonnern. An dieser Stelle möchte ich an das erinnern, was ich im Editorial der Ausgabe Vol. 46 von SHALOM schrieb, die einen Monat nach dem Ende des Zweiten Libanonkriegs erschien: „34 Minuten! So kurz brauchte die israelische Luftwaffe, um 95% der Abschussrampen und der Langstreckenraketen der Hisbollah im Libanon zu zerstören. Dank der bemerkenswerten Arbeit des Mossad kannte Israel ihren genauen Standort. Tel Aviv und Jerusalem wurden auf diese Weise verschont.“ Diese aussergewöhnliche Leistung der israelischen Luftwaffe dient heute als Musterbeispiel in allen Militärakademien der freien Welt.
Um die eigentliche Aufgabe der Luftwaffe im geostrategischen Kontext des heutigen Nahen Ostens besser zu verstehen, haben wir uns mit Generalfeldmarschall ELIEZER SHKEDI getroffen, dem Oberbefehlshaber der israelischen Luftwaffe, der berühmten I.A.F. (Israel Air Force).
General Shkedi hat seine gesamte militärische Laufbahn in der Armee der Luft durchlaufen und bringt es seit 1977 auf insgesamt über 3’000 Flugstunden auf fast allen Flugzeugtypen und Helikoptern der Luftwaffe. Er nahm an zahlreichen Interventionen teil, wirkte als Instruktor und Planer und schoss während der Operation „Frieden in Galiläa“ im Jahr 1982 ein feindliches Flugzeug ab. General Shkedi ist Befehlshaber für die Feldzüge in den Ländern, die keine gemeinsame Grenze mit Israel aufweisen, darunter auch Iran.
General Shkedi, ein charmanter Mann mit vor Intelligenz blitzenden Augen und einer starken Persönlichkeit, gewährte uns einen Termin um 7 Uhr früh im Hauptquartier der IDF, wo er uns bei einem starken, heissen Kaffee sehr herzlich Red und Antwort stand.

Können Sie uns, bevor wir uns den Einzelheiten zuwenden, einen kurzen Überblick über die gegenwärtige Funktion und Tätigkeit der israelischen Luftwaffe geben?

Lassen Sie mich einige Worte zur IAF allgemein sagen und dann erst genauer auf den zweiten Teil Ihrer Frage eingehen. Die IAF weist einige Besonderheiten auf. Zunächst sind wir die einzige militärische Lufttruppe Israels. In den meisten anderen Ländern besitzt jeder Teil der Armee sein eigenes Flugwesen, wie dies auch oft für die Marine zutrifft. Zweitens zeichnen wir uns auch dadurch aus, dass die Luftwaffe in Israel sowohl für den „Aufbau der Streitmacht“ zuständig ist, wie wir es nennen, wie auch für ihren Einsatz. Dies bedeutet, dass jede aus der Luft geführte Intervention vollständig dem Kommando der IAF unterworfen ist, von der Planung und der Vorbereitung vor Ort bis zur endgültigen Ausführung. Unsere dritte Besonderheit besteht darin, dass wir sowohl in der Landesverteidigung aktiv sind als auch in der militärischen Offensive. Die meisten Leute wissen über diese Details nicht Bescheid, auch wenn alle begreifen, dass unsere Luftwaffe etwas ganz Besonderes ist. Schon bei der Staatsgründung hatte Ben Gurion verstanden, wie wichtig die Herrschaft über den Luftraum ist, um die Schaffung Israels zu gewährleisten und zu schützen.
Nun, unsere Tätigkeit umfasst ein sehr weites Spektrum, das ich in drei Kategorien einteilen möchte: nahe gelegene Territorien, Territorien in mittlerer Entfernung und weit entfernte Territorien. So wird der Kampf gegen den Terrorismus, den wir zurzeit in Gaza führen, in erster Linie von der Luftwaffe übernommen, die dabei eine zentrale Rolle spielt. Im Norden sind wir im Kampf gegen die Terrororganisationen aktiv, die von den Ländern mit einer gemeinsamen Grenze zu Israel aus operieren. Im Libanon beispielsweise hat sich die Hisbollah in einem Staat niedergelassen, der eine gemeinsame Grenze mit uns besitzt, dessen Regierung aber die Kontrolle über diese terroristische Organisation verloren hat. Wir können bei Bedarf jedoch auch an Orten eingreifen, die weit entfernt von unseren Grenzen liegen, da wir von Ländern angegriffen werden, die keine gemeinsame Grenze zu Israel aufweisen. Gleichzeitig sind wir mit dem Hamas konfrontiert, wobei diese terroristische Gruppierung auf einem Territorium ohne Regierung ansässig ist.

Sie haben den Libanon und die Hisbollah erwähnt. Stimmt es, dass die israelische Luftwaffe innerhalb der ersten halben Stunde des Zweiten Libanonkriegs die Langstreckenraketen der Hisbollah zerstört und somit Tel Aviv und Jerusalem gerettet hat?

Im Verlauf dieses Konflikts wurden die Flugzeuge der Armee in diversen Bereichen eingesetzt. Zunächst haben wir die gesamte Infrastruktur in Bezug auf Waffen und Logistik der Hisbollah in der Region Baalbek (libanesische Bekaa) zerstört. Dabei griffen wir hauptsächlich aus der Luft an, setzten aber auch Spezialeinheiten am Boden ein. Doch die Verantwortung für die ganze Militäraktion, die Israel in der Region der libanesischen Bekaa durchführte, lag in den Händen der Luftwaffe. Wir haben praktisch die gesamte Infrastruktur vor Ort sowie alle Verkehrsverbindungen zwischen dem Libanon und Syrien vernichtet. Der zweite Teil unserer Aktion fand in Beirut selbst statt. Im Zentrum der Stadt hatte die Hisbollah eine eigene Festung sowohl über als auch unter dem Boden errichtet, wo sich der grösste Teil der Infrastruktur befand, welche die Hisbollah in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte. Man muss sich die Präzision dieser Operationen vor Augen führen. Es ist uns gelungen, mitten in einer zivilen Zone militärische Einrichtungen und Bunker zu zerstören, ohne dabei Wohnhäuser zu beschädigen, in denen sich Frauen und Kinder befanden. Wir haben auf diese Weise 150 Gebäude im Zentrum von Beirut getroffen und jedes Mal genau das anvisierte Ziel erreicht - eine einzigartige militärische Leistung. Der dritte Teil unserer Intervention, der nun Ihrer Frage entspricht, richtete sich gegen das, was die Hisbollah ihr „strategisches Arsenal“ nannte. Es handelte sich dabei um Mittel- und Langstreckenraketen, die mit höherer Präzision eingesetzt werden können. Diese mit Sprengköpfen versehenen Flugkörper konnten tatsächlich das Zentrum von Israel erreichen. Es stimmt, es ist uns gelungen, innerhalb der ersten 30 bis 40 Minuten des Kriegs den grössten Teil dieser Mittel- und Langstreckenraketen zu zerstören. Ausserdem konnten wir in diesem Krieg jeden abgefeuerten Flugkörper dieses Typs, dessen Abschussrampe wir nicht zu Beginn zerstört hatten und der mit bedeutenden Sprengstoffmengen bestückt war, sofort erkennen und in der Luft unschädlich machen, lange bevor er Israel erreichen konnte. Im Verlauf des Konflikts beschränkte sich unser Einsatz natürlich nicht auf die jetzt beschriebenen Operationen: wir unterstützten auch die Bodentruppen, vor allem in der Gegend der libanesischen Grenze.

Ende Juli 2007 gaben die USA ihre Absicht bekannt, ihre militärische Unterstützung in der Region, insbesondere in Saudi-Arabien, zu verstärken. Wie sehen Sie die Entwicklung der israelischen Luftwaffe angesichts dieser neuen Gegebenheit?

Wir bemühen uns grundsätzlich nach Kräften, die operationellen Kapazitäten der IAF ständig zu verbessern, und müssen aus diesem Grund immer eine Nasenlänge Vorsprung vor unseren Feinden haben und die modernste Spitzentechnologie besitzen. Wir dürfen uns nie mit dem begnügen, was wir bereits haben, sondern müssen uns ständig um die neuesten technischen Errungenschaften bemühen. Unsere Militäraviatik setzt sich aus zwei wesentlichen Elementen mit derselben Bedeutung zusammen: aus dem Material, das uns die USA und allenfalls andere Länder liefern, und seiner Weiterentwicklung durch die aeronautische und militärische Industrie in Israel, was sich in gewissen Fällen noch viel stärker auswirkt. Vergessen wir nicht, dass der Staat Israel über aussergewöhnliche Mittel und extrem fähige und technisch begabte Leute verfügt, die neue, ungeahnte und einzigartige Technologien entwickeln können. Wir besitzen effektiv das, was ich als „Basisplattformen“ bezeichne, nämlich Flugzeuge oder andere Elemente, deren Innenleben aber verändert und mit einer weltweit nur in Israel existierenden Technik angereichert wird. Die Tatsache, dass die uns umgebenden Ländern mit modernen Waffen beliefert werden, geht uns natürlich gegen den Strich, doch es stellt eine zusätzliche Herausforderung für uns dar und zwingt uns, noch zu rascher denken und erfinderischer zu sein. Wir müssen unaufhörlich effizientere, schnellere, präzisere, modernere Ausrüstungen entwickeln und in der Lage sein, allen neuesten heute existierenden Waffensystemen Paroli zu bieten. Dies erfüllt uns einerseits mit Unmut, stellt uns aber andererseits vor eine enorme Herausforderung, mit der wir uns täglich auseinandersetzen müssen. Ganze Sektoren der israelischen Industrie, die sich mit Angriff, Verteidigung, elektronischer Kriegsführung und Sprengstoff befassen, setzen ihre Kapazitäten ein, damit wir sowohl in der Defensive als auch in der Offensive unsere Feinde jederzeit schlagen können, ganz egal, welche Waffen sie unter Umständen erhalten.

Ihre Ausführungen sind sehr ermutigend, doch seit dem Zweiten Libanonkrieg macht sich die jüdische Welt grosse Sorgen und stellt sich zahlreiche Fragen bezüglich der tatsächlichen Fähigkeiten zur Verteidigung der israelischen Armee im Allgemeinen. Ist diese Sorge Ihrer Ansicht nach wirklich berechtigt?

Klar, die Luftwaffe ist fester Bestandteil der IDF und des Staates Israel. Doch ich persönlich gehe davon aus, dass wir die Luftwaffe des jüdischen Volkes sind und dass wir vor diesem Hintergrund eine ganz besondere Verantwortung tragen. Wenn Sie sich in meinem Büro hier umsehen, fallen Ihnen drei Bilder auf: Das erste zeigt unsere Flugzeuge beim Überfliegen von Massada; auf dem zweiten überfliegen sie Auschwitz, ein eindrückliches Symbol, das keines Kommentars bedarf, und das dritte schliesslich zeigt eine Friedenstaube. Wir vergessen nie, was uns vor weniger als 70 Jahren widerfahren ist, und denken immer daran, dass wir uns zur Verwirklichung unseres Traums von einem Leben in Frieden nur auf zwei Elemente stützen dürfen: unsere Schlagkraft und unsere Entschlossenheit. Unsere Botschaft ist eindeutig, und niemand darf dem Irrtum unterliegen und glauben, es gebe einen Weg uns zu vernichten oder uns schlimmsten Schaden zuzufügen. Aufgrund dieser Überzeugung investieren wir Zeit, Geld, Energie und all unsere Mühe, denn wir wissen, wie wichtig unsere Aufgabe, wie bedeutend unsere Verantwortung ist.

Es ist allgemein bekannt, dass niemand sich mit einem geschwächten Staat verbünden möchte. Glauben Sie, dass der Beschluss der USA, die arabischen Länder, vor allem Saudi-Arabien, mit modernen Waffen auszurüsten, mittel- oder langfristig das Image von der Schlagkraft Israels schwächen wird und fatale Folgen haben könnte?

Wir möchten natürlich immer über die bestmögliche militärische Ausrüstung verfügen, um uns gegen die Länder behaupten zu können, mit denen wir nicht in Frieden leben. Die Schlagkraft Israels gegenüber feindlichen Staaten ist durchaus beachtlich. Was manchmal verwirrend wirken kann, ist der Unterschied zwischen der Art, den Terrorismus zu bekämpfen, und der Art, ein Land zu bekämpfen. Worin liegt dieser Unterschied? Es handelt sich um zwei verschiedene Formen des Kriegs. Einerseits um jenen gegen die Terrororganisationen, die sich in der Zivilbevölkerung verstecken und von dort aus ihre Angriffe durchführen und deren Vorgehen unabhängig erfolgt, da kein Staat und keine Behörde die Verantwortung für diese Taten übernimmt. Wir müssen die Rädelsführer ausfindig und dann unschädlich machen. Andererseits gibt es den Krieg gegen einen Staat, der über eine Armee und eine Luftwaffe verfügt; diese Situation ist an sich eindeutiger und lässt eine ganz andere Vorgehensweise zu. Wenn an einem bestimmten Ort interveniert und ein bedeutender Schaden bewirkt werden soll, sind die IDF und der Staat Israel dazu in der Lage, ganz egal wo, sei dies nun im Libanon oder anderswo. Darüber hinaus weiss ich, dass alle Länder der Region den Aktionsradius von Israel ihnen gegenüber genau und präzise beurteilen können. Dabei irren sie sich nicht und machen sich auch keine Illusionen. Sie sind sich bewusst, was es bedeutet, wenn Israel beschliesst, sich gegen ein Land, eine Armee oder eine militärische Infrastruktur zu wehren. Wir wissen aus sicherer Quelle, dass die Politiker der umgebenden Länder sehr wohl zwischen der Intervention Israels gegen eine in der Zivilbevölkerung untergetauchten Terrororganisation - mit der Möglichkeit, die als Schutzschild missbrauchte Bevölkerung dabei zu verschonen - und einer breit angelegten Militäroperation gegen einen souveränen Staat unterscheiden können.

Glauben Sie trotz allem nicht, dass die USA durch die Tatsache, die Feinde Israels nun plötzlich zu unterstützen, ein negatives Bild oder gar ein Image der Schwäche des jüdischen Staates in der Welt verbreiten?

Ich muss als Erstes betonen, dass Amerika ein echter Verbündeter Israels ist und uns eine authentische, tiefe und langjährige Freundschaft verbindet. Ich denke nicht, dass die USA irgendetwas unternehmen, von dem sie annehmen, dass es uns schaden könnte. Ausserdem setzen sie sich nach Kräften dafür ein, dass die Verteidigungskraft des Staates Israel bewahrt wird. Das Engagement der USA gegenüber Israel geht sehr weit und es gibt keinen Anlass zur Vermutung, dass die jüngsten Entwicklungen auf eine sich abzeichnende Veränderung dieser Einstellung hinweisen.

Wir waren vor einiger Zeit in Sderot und haben vor Ort festgestellt, welche Schäden und welches Leid die Kassam-Raketen angerichtet haben, die weiterhin auf diese gebeutelte Ortschaft herabprasseln. Sie haben gesagt, die Luftwaffe beteilige sich direkt am Kampf gegen den Terrorismus. Was können Sie konkret unternehmen, um dieser Plage ein Ende zu bereiten?

Ich möchte an dieser Stelle unterstreichen, dass die Angriffe mit Kassam-Raketen eine Form der Aggression darstellen, die uns nicht nur wütend macht, sondern uns im Innersten trifft. Dazu muss man wissen, dass das Ziel eines Terrorristen immer darin besteht, den Bürgern so viel Leid wie möglich zuzufügen, indem sie mit Vorliebe Frauen und Kinder ins Visier nehmen. Je mehr Zivilpersonen sie verletzen, desto eher haben sie ihre Ziele erreicht. Als Juden mit einer westlichen Mentalität gehen wir ganz anders vor: Wir wollen die Terroristen treffen, aber weder seine Frau noch seine Kinder. Die endgültige Entscheidung liegt bei uns und wir müssen wissen, was wir tun wollen: Sind wir bereit, Frauen und Kinder zu töten, weil sich ein Terrorist hinter ihnen verschanzt, um uns anzugreifen, den Sprengstoff im Kinderzimmer versteckt, die Raketen von seinem Balkon und seinem Garten aus zündet? Oder wollen wir auf der Basis unserer moralischen Prinzipien handeln? Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten, denn wir stecken in einem ständigen Dilemma bei der Entscheidung, was wir tun sollen und was richtig ist. Wir fragen uns, wann wir aggressiver vorgehen sollen, wann es gar sinnvoll ist, eine grosse Bodenoffensive zu starten und Ähnliches mehr. Bei dieser Debatte erringen wir meines Erachtens den eigentlichen Sieg nicht ausschliesslich mit Waffengewalt, sondern indem wir unseren Grundsätzen und moralischen Prinzipien treu bleiben. Mit der Zeit stehen wir angesichts solcher Feinde ohne Empfinden für Recht und Moral vor einer riesigen Herausforderung, nämlich derjenigen, weiterhin als Staat und Volk zu existieren. Da gibt es eine einzige Lösung, die nur uns selbst gegenüber, innerhalb unserer Gesellschaft und unseres Volkes Gültigkeit besitzt, damit wir weiterhin aufrechten Hauptes gehen und sagen können: „Wir haben gerecht und moralisch richtig gehandelt, ohne unsere Grundsätze zu verraten“. Ich möchte betonen, dass der von uns gewählte Weg zur Bekämpfung des Terrors auf diesem Gebiet weltweit einzigartig ist. Man braucht sich nur die Vorgehensweise anderer Völker anzusehen, die angesichts des Terrorismus wahllos auch Frauen und Kinder angegriffen haben, weil ihre Politiker die Geduld verloren. Mit unseren sehr hoch gesteckten, tief in uns verankerten moralischen Grundsätzen und mit unserer inneren Kraft können wir die Vorstellung einfach nicht akzeptieren, Frauen und Kinder Leid zufügen zu müssen. Dies ist nicht einfach, hat einen hohen Preis, und den zahlen wir jeden Tag.

Wir stehen kurz vor Rosch Haschanah. Haben Sie eine besondere Botschaft an die Leserinnen und Leser von SHALOM?

Ich persönlich bin in erster Linie Jude, noch vor meiner Staatsangehörigkeit als Israeli. Für mich ist Rosch Haschanah das Fest, welches das jüdische Volk in der Hoffnung vereint, obwohl wir das ganze Jahr über nicht immer als geeinigte Gruppe auftreten. Ich leite, wie gesagt, die Streitkräfte der Luft des jüdischen Volkes, und ich wünsche uns allen ein ruhiges, in jeder Hinsicht sicheres Jahr. Wir werden weiterhin über unseren Staat und unser Volk wachen. Ich habe die Ereignisse unserer Geschichte nicht vergessen, wie man über uns dachte und was man uns angetan hat. Ich glaube nicht, dass dies alles der Vergangenheit angehört und dass wir heute voll akzeptiert sind und völlig unbehelligt in der Diaspora leben können. Folglich gehört es zu meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, jedem Juden auf dieser Welt die Gewissheit zu vermitteln, dass es einen Ort gibt, an den er sich jederzeit begeben kann, um hier in absoluter Sicherheit zu leben. Wir zählen natürlich auch auf ihn, dass er uns dabei unterstützt, diesem Land, dem Territorium und dem Staat Israel zum verdienten Aufschwung zu verhelfen, damit wir endlich den so sehr ersehnten Frieden erhalten.