Die Ereignisse des Monats April

20. April 1639
Nachdem am Mittwoch vor dem jüdischen Osterfest ein christliches Kind verschwunden ist, berichtet der Vagabund Thomas, er habe es an die Juden von Leczyca in Polen verkauft. Zwei Juden aus dieser Stadt, Meïr und Lazar, werden gefoltert und exekutiert.

26. April 1881
In der gesamten Region von Kiew kommt es zu Pogromen. Sie dauern bis zum 4. Mai an. Diese grausamen Ereignisse sind das Resultat einer vom Gouverneur General Drenteln geförderten antisemitischen Propaganda. Es sind 762 jüdische Opfer zu beklagen.

13. April 1941
Im Verlauf einer so genannten Aktion plündern Nazis deutscher Herkunft oder Ustaschis die Stadt Osijek in Ungarn. Sie fordern die Summe von 20 Millionen Dinar. Die Juden werden anschliessend aus der Stadt vertrieben, die Synagoge wird abgebrannt und der jüdische Friedhof geschändet. Seit dem 17. Jahrhundert waren Juden in Osijek ansässig. Zu Beginn der deutschen Besatzung lebten hier 2'584 von ihnen.

16. April 1941
Die Deutschen besetzen Sarajevo, die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Sie greifen die sephardische Synagoge an, die Heiligtümer werden zerstört und dem Erdboden gleich gemacht, die Gebetsbücher werden verbrannt. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts lebten Juden in Sarajevo. Sie erfuhren hier eine kulturelle, wirtschaftliche und religiöse Blütezeit. Als die Deutschen die Stadt besetzen, zählt man ca. 10'500 jüdische Einwohner.

4. April 1944
Der Konvoi mit Deportierten, der am 28. März das Lager Risiera di San Sabba in der Nähe von Triest in Italien verlassen hatte, erreicht das Vernichtungslager Auschwitz. Die meisten Juden werden sofort vergast, die anderen müssen Zwangsarbeit leisten. Niemand überlebt.


8. April 1945
Alle jüdischen Gefangenen des deutschen Konzentrationslagers Buchenwald werden zu einem Gewaltmarsch ins KZ Flossenbürg gezwungen.

24. April 1950
Jordanien annektiert das Westjordanland, zu dem auch Ostjerusalem gehört. Ägypten verwaltet den Gazastreifen.

10. April 1997
Die Leiche des seit sieben Monaten verschollenen Unteroffiziers Sharon Edri wird in einem Grab in der Nähe des Dorfes Kfar Tzrurif im Westjordanland gefunden. S. Edri wurde im September 1996 von einer Hamas-Einheit gekidnappt und ermordet, als er per Autostopp nach Hause in den Moschaw Zanoah fahren wollte.

12. April 2002
Eine Terroristin jagt sich auf dem Markt Ben Jehuda in Jerusalem in die Luft, 6 Menschen sterben, 85 werden verletzt.
Am selben Tag werden beim Übergang Erez mit dem Maschinengewehr Juden angegriffen. Bilanz: 1 Toter und 2 Verletzte.

29. April 2003
Mahmud Abbas wird zum Premierminister der palästinensischen Autonomiebehörde gewählt. Er tritt am 6. September zurück.

30. April 2003
Die «Roadmap» wird offiziell Israel, das 14 bedeutende Vorbehalte äussert, sowie der palästinensischen Autonomiebehörde überreicht, die sie sofort akzeptiert.
Am selben Tag jagt sich ein Terrorist am Eingang des Lokals Mike's Place am Strand von Tel Aviv in die Luft. Dabei müssen 3 Menschen sterben, ungefähr 60 werden verletzt.