Im Bombenregen leben
Von Von Roland S. Süssmann
Es ist eine herrliche, fast idyllische Region. Normalerweise strömen die Touristen hierher, um Ausflüge in den Norden Galiläas, auf die Golanhöhen, ans Ufer des Jordan oder des Flusses Hazbani zu machen, um den Weg der Grabmäler grosser Rabbiner zu begehen, von denen einige berühmte Talmud-Meister sind, oder einfach um dem Stress und der Verschmutzung in den grossen Städten zu entfliehen. Hatzor Haglilit, so heisst dieser magische Ort, eine kleine Stadt mit 10'000 Einwohnern.
Doch Ende Juli 2006 sind keine Touristen, keine Ausflügler, keine Pilger und nicht einmal die Einwohner in den leer gefegten Strassen zu sehen. Der zweite Libanonkrieg tobt, und wie überall im Norden Israels regnet es Katjuschas der arabischen Terrororganisation Hisbollah auf die Stadt. Doch dies macht sie noch lange nicht zur Geisterstadt. Die meisten Bewohner dieses hübschen Städtchens sind nicht geflohen, sondern suchen in ihren Schutzräumen Zuflucht. Unter der intelligenten Führung von Bürgermeister SCHAUL CAMISA wurde das Leben neu organisiert.
Doch bevor wir Schaul Camisa dazu befragen, wie man den Krieg in Hatzor Haglilit erlebt hat, möchten wir ihn kurz vorstellen. S. Camisa wurde in diesem Dorf geboren und amtiert seit nun zweieinhalb Jahren als dessen Bürgermeister. Davor hat er über 30 Jahre lang beruflich Armeedienst geleistet und bekleidete zuletzt den Rang eines Obersts. Während 20 Jahren war er im Südlibanon als Chef der Zivilverwaltung und als stellvertretender Oberbefehlshaber der israelischen Streitkräfte im Libanon stationiert. Dank seiner Erfahrung ist er bestens mit der Bevölkerung im Süden des Libanon und mit der Funktionsweise der Hisbollah vertraut. Nach seinem Rücktritt aus der Armee war er zwei Jahre lang als Militärattaché an der israelischen Botschaft in Bukarest tätig.

Wie hat für Hatzor Haglilit der Krieg begonnen?

Durch ihre Lage 22 km von der libanesischen Grenze entfernt stellt unsere Siedlung eine sehr wichtige Zielscheibe dar. Im Osten befindet sich effektiv der kleine Flughafen von Mahanayim, der Galiläa im Zusammenhang mit dem Tourismus bedient, da die aus Tel Aviv kommenden Flieger nach nur 23 Minuten Flugzeit hier landen können. Nach unserem Rückzug aus dem Libanon 2000 dient dieser Flughafen aber auch als Basis für Apache-Helikopter. Unsere Stadt ist umgeben von strategisch eminent wichtigen Stellen, Militärstützpunkten, Antennen, Bunkern aller Art, ausserdem hat sich das Kommando für den Norden hier niedergelassen. Da Katjuschas keine präzisen, sondern statisch wirksame Waffen sind, trafen rund 30% der auf militärische Einrichtungen getätigten Abschüsse Hatzor Haglilit. Dazu muss man wissen, dass wir seit dem Ende des Sechstagekriegs, als die Angriffe mit syrischen Raketen vom Golan und der 5,5 km entfernten Grenze her unterbunden wurden, keine Gewalt mehr erlebt haben. Wir hatten weder Opfer durch Attentate, noch durch Terroristen oder Katjuscha-Bombardierungen zu beklagen.
Bevor ich aber ganz genau auf Ihre Frage eingehe, möchte ich Ihnen erklären, wie und warum wir auf diesen Krieg vorbereitet waren. Als ich mein Amt antrat, wurde mir bewusst, dass sich die privaten und öffentlichen Schutzräume nicht in einem guten Zustand befanden, ja sogar ziemlich vernachlässigt waren. Aufgrund meiner militärischen Erfahrung war mir aber bekannt, dass die von uns im Libanon errichtete Infrastruktur bereits sehr geschwächt war, als Tsahal sich 2000 zurückzog, und dass die Hisbollah dort ernsthaft Fuss zu fassen begann. Es war ein offenes Geheimnis, dass diese Organisation, die nicht nur als fanatisch und extremistisch gilt, sondern auch keinerlei Achtung vor dem menschlichen Leben im Allgemeinen und vor dem Leben israelischer Zivilisten im Besonderen besitzt, massiv aufrüstete. Wir konnten uns demnach recht leicht denken, was im Falle eines Kriegs geschehen würde, und die Angriffe auf Haifa und Naharyia waren ebenso vorhersehbar wie diejenigen auf Hatzor Haglilit. Ich habe also regelmässig Zivilschutzübungen veranstaltet und die Bevölkerung dazu aufgefordert, die Schutzräume vorzubereiten. Nicht alle wissen, dass die Finanzierung dieser Operation vom Innenministerium abhängt, das uns zu verstehen gab, dass dafür kein Budget vorgesehen war. Dennoch habe ich die Finanzierung eines nicht mehr benutzten zentralen Bunkers erwirken können, in dem ich die gesamte erforderliche Infrastruktur installieren liess, damit wir dort zu gegebenem Zeitpunkt alle Hilfskräfte zentralisieren können (Polizei, Feuerwehr, Krankenpflege, Psychologen usw.). Wir haben die Arbeiten an diesem befestigten Ort anderthalb Wochen vor Kriegsausbruch abgeschlossen. Für mich war es klar, dass der Staat Israel nach der Entführung von Gaza, nach dem Kidnapping der beiden Soldaten im Norden und der Ermordung von acht weiteren Soldaten keine andere Wahl mehr haben würde als in einen Krieg einzutreten. Ich rief alle Verantwortlichen der Gemeindedienste zusammen und bat sie, die Schutzräume zu prüfen und jederzeit abrufbar zu bleiben. Darüber hinaus habe ich verlangt, dass alle Ferienlager sofort annulliert werden, damit nicht zu viele Kinder dem Katjuscha-Feuer ausgesetzt würden.

Wie ist der erste Tag des Kriegs verlaufen?

Ich hatte am darauf folgenden Morgen um 10 Uhr alle Verantwortlichen der Gemeinde zu einer Arbeitssitzung zusammengerufen. Doch schon ab 8.30 Uhr begannen die Katjuschas auf Hatzor Haglilit herabzuprasseln. Mit Hilfe von Megafonen haben wir dann die Bevölkerung aufgefordert, in den 300 Schutzräumen des Ortes Zuflucht zu suche, und wir beschlossen, unsere Büros zu verlassen und vom oben erwähnten Bunker aus zu arbeiten. Von dort aus beantworteten wir die zahlreichen Anfragen der Einwohner. Zur Veranschaulichung meiner Worte sollen zwei Beispiele dienen. In bestimmten Schutzräumen kam es zu Stromunterbrechungen. Wir waren darüber informiert worden und konnten irgendwann ein Elektrikerteam losschicken, um die Schäden zu beheben. In einem anderen Schutzraum standen einige Kinder oder Erwachsene unter einem schweren Schock. Wir schickten ein Team von Psychologen zu ihnen, die im Falle von Komplikationen die Notfallwagen benachrichtigen sollten, um die betreffende Person ins nächstgelegene Spital zu fahren. Man muss sich vor Augen halten, dass wir nur eine kleine Stadt mit beschränkten Mitteln sind und dass ein derartiges Vorgehen eine sehr straffe, fast schon militärische Organisation verlangt. Ausserdem haben wir für unsere Einwohner regelmässig Ruhefahrten organisiert. Dank der Unterstützung des Joint und der Jewish Agency war es uns möglich, fast 3500 Menschen für fünf Tage in ein Hotel oder eine Pension im Zentrum oder Süden des Landes zu schicken, damit sie sich vom Stress erholen können, den die Angriffe und das Leben in den Schutzräumen darstellen. Wir haben auch Ausflüge für die Betagten veranstaltet. Ganz besonders bemühten wir uns um die Kinder. Und an dieser Stelle muss ich den Hut vor allen Menschen ziehen, die uns Spielsachen geschenkt haben; ich bin allen Künstlern dankbar, die freiwillig in den verschiedenen Schutzräumen aufgetreten sind. Es war eine wunderbare Solidarität zu spüren – lassen Sie mich nur ein Beispiel dafür anführen: die Gesellschaft für Naturschutz und Gärten, deren Direktor Evi Amitai zehn Lastwagen mit Künstlern und Sängern zu uns schickte, darunter aber auch einige Tiere, damit die Kinder sie kennen lernen und streicheln konnten und abgelenkt wurden, indem sie etwas Neues lernten. Mein Sohn, der in Tel Aviv als Theaterschauspieler arbeitet, beglückte unsere Bevölkerung zusammen mit fünf seiner Dienst tuenden Kollegen mit einer kleinen Aufführung.

Hatzor Haglilit war demnach aussergewöhnlich gut auf diesen Konflikt vorbereitet. Traf dies auch auf die anderen Städte in der Umgebung zu, wie Safed, Kiriath Schmonah, Rosch Pinah usw.?

In Bezug auf den Alltag waren diese Siedlungen insgesamt nicht so gut organisiert wie wir. Wir richteten aber zusammen mit der Volksküche von «Meir Panim» zugunsten älterer Menschen einen Hauslieferdienst für Mahlzeiten ein. Normalerweise bereitet diese Institution ca. 250 Mahlzeiten pro Tag vor. Während der Krise waren es 1’500, wir haben einige dieser Mahlzeiten in den von Ihnen aufgezählten Nachbarstädten, in mehreren anderen Dörfern, auf den Golanhöhen und sogar in einem arabischen Ort in der Nähe von Hatzor Haglilit verteilen lassen. Auch hier konnte eine ungewöhnliche Solidarität beobachtet werden. Sie können sich ja vorstellen, dass eine derart umfangreiche Vorbereitung und Verteilung von Nahrung eine Unmenge von Arbeit bereitet. Es kamen Dutzende von Freiwilligen zu uns, um uns zu helfen, nicht nur Leute aus der Region, sondern auch Menschen aus dem Zentrum des Landes. Sie stammten aus allen beruflichen Kreisen: unter ihnen waren Mathematiker, Vermögensverwalter usw. Da ich während meiner Dienstzeit in der Armee der Brigade der Golani angehörte, zeigten auch ehemalige befehlshabende Generäle dieser Einheit ihre solidarische Einstellung mit den Worten: «Wir kommen zum Kartoffelschälen und Salatwaschen in die Küchen von Meir Panim. Sie brauchen uns keine Betten zu besorgen, wir haben unsere Schlafsäcke dabei». Sie kamen auch nicht mit leeren Händen, bei jedem Besuch hatten sie Geschenke für Gross und Klein dabei, oft waren es lebensnotwendige Gegenstände. Es gibt so viele Beispiele, doch ich möchte nur noch die Hightech-Firma aus Yavne erwähnen, die uns 20 mit Werkzeug ausgerüstete Arbeiter schickte, die uns bei der Verbesserung der Schutzräume und ihrer Vorbereitung auf einen eventuellen weiteren Angriff helfen sollten. Wir haben einen Monat überstanden, unser Bunker für die lokale Koordination war täglich von 7 Uhr früh bis Mitternacht in Betrieb. Die Bevölkerung bewies enorme Tapferkeit und Entschlossenheit. Natürlich war niemand psychologisch auf eine so lange und mühselige Kriegssituation vorbereitet. Wir sind kurze Kriege gewöhnt, und in der Erinnerung vieler war der längste derjenige von Jom Kippur. Wir haben gelernt, wie wir uns in dieser ungewohnten Lage installieren, wie wir leben und auf die neue Situation reagieren sollen. In Hatzor Haglilit schlugen insgesamt 130 Raketen ein, doch es sind nur geringe Schäden zu beklagen: rund 50 Gebäude sind beschädigt, von denen 2 ganz zerstört wurden; 5 Fahrzeuge haben gebrannt, und da die Bewohner unsere Anordnungen befolgt haben, zählten wir letztendlich nur einige leicht Verletzte, niemand erlitt einen so schweren Schock, dass er sein Leben lang davon gezeichnet sein wird.

Sie haben die Solidarität in der israelischen Bevölkerung erwähnt. Wie sah es denn damit in der Diaspora aus?

Ich werde Ihnen schweren Herzens antworten. Wir hatten, wie Sie wissen, zahlreiche Opfer zu beklagen, und jeder tote oder verletzte junge Soldat trifft uns zutiefst. Der Preis, den wir für diesen Krieg zahlen, ist folglich sehr hoch. Doch wir haben einen sehr intensiven Moment der Brüderlichkeit, der Solidarität und der Annäherung zwischen den verschiedenen Schichten der israelischen Gesellschaft erlebt, in der innerhalb von Sekunden die Divergenzen zwischen links und rechts, fromm und ungläubig oder ethnischer Art sich völlig in Luft auflösten, einschliesslich derjenigen zwischen den Juden der Diaspora und den Einwohnern Israels. Alle haben begriffen, wie wichtig es ist, den Norden des Landes zu unterstützen, einen starken und gut ausgerüsteten Norden zu haben, wie bedeutend der Norden in strategischer Hinsicht ist und welche entscheidende Rolle er am Schluss für den Sieg spielt.

Sie haben 32 Jahre Ihres Lebens im Dienste der Armee verbracht, 26 Jahre davon im militärischen Nachrichtendienst. Nur wenige Menschen in Israel kennen den Libanon und vor allem seine südliche Region so gut wie Sie, da Sie seit 1977 dort stationiert waren und nicht nur an sämtlichen militärischen Operationen dort direkt beteiligt waren, sondern auch an den Projekten im zivilen Bereich, welche die israelische Armee in dieser Region durchführte. Wir beurteilen Sie den soeben beendeten Krieg?

Vor der Beantwortung Ihrer Frage drängt sich ein kurzer geschichtlicher Abriss auf. In Bezug auf den Libanon liegt Israel nur eines am Herzen, nämlich die Gewährleistung von Ruhe und Sicherheit für alle Bewohner der Region, d.h. für die christlichen und schiitischen Libanesen, die im Südlibanon leben, und natürlich auch für die israelische Bevölkerung im Galil ganz allgemein und im Norden Galiläas ganz besonders, vor allem für die Bewohner der Dörfer in Grenznähe. Wir kennen die Geschichte und die Situation des Libanon sehr gut, er verfügt nicht über einen sehr starken Staatsapparat. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die lange und extrem verwickelte Geschichte dieses Landes zurückkommen, das von den Palästinensern überflutet wurde, die Hussein von Jordanien im berühmten schwarzen September verjagt hatte; vorläufiger Schlusspunkt ist nun die Niederlassung der Hisbollah. Ich weise einfach darauf hin, dass im Laufe der Zeit zahlreiche Terrororganisationen im Libanon entstanden sind, darunter auch die Fatah. Vom Südlibanon aus sind eine Reihe von mehr oder weniger schwer wiegenden Attentaten in Israel ausgeübt worden. Zwischen dem 14. und dem 21. März 1978 führten wir die Operation Litani durch, in deren Verlauf wir die meisten der terroristischen Stützpunkte eliminierten. Danach zogen wir uns allmählich zurück und schufen eine Sicherheitszone, die in Wahrheit durch die von uns erschaffenen christlichen Milizen kontrolliert wurde. 1982 wurden wir gezwungen, die Operation «Frieden in Galiläa» durchzuführen, wobei wir diesen schwierigen Krieg gewannen. Es ist wichtig zu wissen, dass wir im Südlibanon für Strassen, Spitäler, Schulen, eine bis dahin nicht existierende Infrastruktur für fliessendes Trinkwasser sowie die landwirtschaftliche Entwicklung gesorgt haben. Wir bildeten sogar ihre Polizei und ihre Feuerwehreinheiten aus. Unter meiner Kontrolle haben wir über 120'000 Personen unterstützt. Dank dieser Hilfe konnten wir uns auch die Zusammenarbeit der christlichen Armee im Südlibanon zusichern. Wir hofften, die Hisbollah könne auf diese Weise nicht Fuss fassen und der Norden Israels würde in Frieden leben. Dies missfiel jedoch Iran und der Hisbollah so sehr, dass sie nach und nach begannen, hohe Geldsummen zu investieren und sich in dieser Region zu etablieren. Darüber hinaus hatte Ehud Barak sofort nach seinem Amtsantritt erklärt, er wolle alle unsere Streitkräfte aus dem Libanon abziehen, so dass die Angehörigen der christlichen Armee aus Angst, nach unserem Rückzug als Verräter zu gelten, immer mehr zur Hisbollah überliefen. In meinen Augen war der Abzug aus dem Libanon im Jahr 2000 gerechtfertigt, aber er hätte nicht unter den Bedingungen erfolgen dürfen, unter denen wir das Gebiet verliessen, weil uns dies als Schwäche ausgelegt wurde. Alles was wir im Libanon unternommen, erbaut und geschaffen hatten, taten wir nur mit einem einzigen Ziel: wir wollten die Ruhe im Norden Israels garantieren. Wir haben uns aber durch das Hintertürchen davongeschlichen, was die Selbstsicherheit der Hisbollah stärkte und die PLO dazu ermutigte, die zweite Intifada zu starten.
In Bezug auf den soeben zu Ende gegangenen Krieg glaube ich, dass wir die Strategie Irans völlig zunichte gemacht haben: er wollte vor den Toren Israels, vor allem im Südlibanon und in Gaza, aber mit der Zeit vielleicht auch in Judäa-Samaria eine fanatische, islamisierte Streitkraft etablieren, die uns gleichzeitig von allen Seiten angreifen könnte. Die Drahtzieher dieser Strategie unter der Leitung der Achse des Bösen in dieser Region, d.h. Iran, Syrien, die Streitkräfte der Hisbollah und des Hamas haben nicht damit gerechnet, dass wir einen entschlossenen Strich durch ihre Pläne machen würden. Dies bedeutet nicht, dass diese Pläne nun begraben wurden, doch sie haben im Hinblick auf ihre sofortige Umsetzung einen schweren Rückschlag erlitten. Wenn wir mit unserer Reaktion noch weitere zwei Jahre gewartet hätten, wären die Katjuschas, vielleicht gar mit chemischen Sprengsätzen, wohl von den Gebieten unter der Kontrolle des Hamas und vom Südlibanon aus abgeschossen worden und wir hätten uns in einer extrem prekären Lage befunden. Auf militärischer Ebene sollten wir meiner Ansicht nach zunächst die phantastische Arbeit unserer Luftwaffe würdigen. Die Infanterie und die Leute, die an der Bodenoffensive beteiligt waren, haben ebenfalls in sehr kurzer Zeit, d.h. in den 48 Stunden vor dem Waffenstillstand, alles in ihrer Macht Stehende erreicht und der Hisbollah auf diese Weise eine Art von Niederlage erteilt. Leider wurde diese so dringend notwendige Offensive aus zahlreichen Gründen, die direkt auf die politische Führung und gewiss auch auf die Armeeleitung zurückzuführen sind, nicht früher gestartet. Heute lernen wir schon wieder aus einigen Fehlern, die gemacht wurden. Und zum Schluss möchte ich bemerken, dass wir ganz bestimmt einen politischen und militärischen Sieg «nach Punkten» und nicht durch «k.o.» errungen haben. Heute ist der im Süden Libanons entstandene zweite Staat, derjenige der Hisbollah, verschwunden, und die libanesische Regierung übernimmt die Verantwortung für die Region an unserer Nordgrenze. Ich hoffe, dass diese dank unserer Entschlossenheit und mit Hilfe der internationalen Streitkräfte noch lange Jahre ruhig bleiben wird.